Am 02.08. sind wir dann schon weiter gefahren. Nachdem wir den Fluss sicher überquert hatten, durften wir aussteigen und die "Sanddünen" noch ein bisschen näher betrachten. Danach ging es einige Stunden mit dem Auto weiter. Das Ziel: ein Wasserfall. Der befand sich in einem Nationalpark. Dort gab es keine asphaltierten Straßen, dafür aber jede Menge Lavagestein von einem Vulkan. Das hat die Autofahrt noch ein bisschen holpriger gestaltet, als sie sowieso schon war. Der Wasserfall war wirklich schön. Wir sind einen Steinweg heruntergeklettert und haben wie immer viele Fotos gemacht. Danach ging es ein kleines Stück weiter zu unserer neuen Familie, wo wir wieder in unserem eigenen Ger schlafen konnten.
Am 03.08. ging es dann zu Fuß weiter. Wir sind 20 km durch die Graslandschaft gewandert. Lars hat sich zwei riesige Blasen gelaufen, die leider immer noch nicht verheilt sind. Die Sonne hat den ganzen Tag geschienen und irgendwann sind wir dann am Ziel angekommen. Dort haben wir unsere eigenen Zelte aufgeschlagen und sind erstmal zu einem Fluss in der Nähe gelaufen. Der war allerdings so eiskalt, dass wir nur ein bisschen Wasser in eine Flasche machen konnten um uns zu waschen. Ich wäre SO gerne baden gegangen. Dann gab es ein Lagerfeuer und dann kommt auch schon die Wende unserer bis dahin ziemlich schönen Tour.
Mir war auf einmal ziemlich schlecht und irgendwann musste ich mich dann übergeben. Das ging die ganze Nacht so weiter. Durchfall hatte ich auch. Am nächsten Morgen (04.08.) war ich schon so schlapp, dass ich 10 Meter nur mit 3 Mal hinhocken zum Pause machen, laufen konnte. 15 km wandern war also absolut nicht drin. Unser Guide hat kurzerhand entschlossen mit mir zu der Familie in der Nähe des Wasserfalls zurück zu fahren. Lars ist natürlich auch mit mir mitgekommen. Sie hat also für uns einen extra Wagen organisiert und dann ging es für uns 3 zurück. Die anderen konnten mit einem anderen Guide weitergehen. Sie sind zu einigen Seen gewandert und sind am nächsten Tag mit Pferden zurückgeritten. Wir sind dann bei unserem Ger angekommen, mir ging es immer schlechter. Ich habe leider nichts in mir behalten, also auch kein Wasser. Also haben wir entschlossen, dass wir ins nächstgelegene Krankenhaus fahren. Das war natürlich in einem Dorf 1 1/2 Stunden entfernt. Aber unser Fahrer vom Anfang hat mich ohne zu zögern dort hingefahren. Er war sowieso die ganze Zeit sehr besorgt und hat versucht mit Daumen hoch zu erfragen wie es mir geht oder mir mit Handzeichen zu sagen was ich machen soll, damit es mir besser geht. Es war Sonntag, also mussten wir angekommen beim Krankenhaus den Arzt erstmal dorthin bestellen. Er hatte unglaublich dreckige Fingernägel, sowieso war der ganze Boden voller Erde. Hier und da lagen alte Jodtinkturen herum und an den Mülleimern war ein wenig Blut. Ich war natürlich total begeistert! Andererseits blieb mir ja nichts anderes übrig, auf der Autofahrt hatte ich kaum geredet und gehen ging eigentlich nur noch mit Hilfe. Also sollte ich dann an den Tropf. Alles was ich bekommen habe war NEU, DESINFIZIERT und mit HANDSCHUHEN angefasst, darauf habe ich sehr geachtet. Leider hat das ganze in beiden Armbeugen dann nicht funktioniert, weil ich so wenig Flüssigkeit hatte, dass meine Venen schon geschrumpft waren. Also musste ich mich erstmal hinlegen, ein wenig schlafen und viel viel viel trinken. Das hab ich zum Glück drin behalten und dann hab ich den Tropf an die Hand bekommen. Danach ging es nur noch Berg auf für mich. Mir ging es sofort besser und meine Energie kam langsam zurück. Wir sind dann wieder zurück gefahren und ich habe mich an Brot und dem Saft von gekochtem Reis versucht. Hat auch alles gut funktioniert. Am nächsten Tag (05.08.) sind dann Sanne, Michel, Tim und sein Freund wieder zu uns gestoßen. Deren Pferdereiten war nicht so ein Erfolg, da es die ganze Zeit geregnet hatte. Ich war trotzdem ein bisschen traurig, dass wir so viel verpasst hatten. Wir haben uns dann gleich auf den Rückweg gemacht. Ich durfte vorne sitzen, was wirklich gut war. Dann hatten wir noch eine kleine Panne am Auto, aber die Mongolen wissen alle, wie sie ihre Autos reparieren müssen, ansonsten wäre man wohl auch aufgeschmissen so ganz mitten in der Pampa. Danach ging es weiter. Die Nacht haben einige dann im Zelt, so auch wir, und andere auf dem Fußboden im Family Ger verbracht. Morgens am 06.08. kam dann erneut ein Niederschlag. Lars hatte sich angesteckt! Ich habe mir unendlich viel Sorgen gemacht, aber die ganze Zeit gehofft, dass er das "besser" verträgt, weil er größer ist als ich. Am blödsten war eigentlich, dass wir an dem Tag 9 Stunden Autofahrt vor uns hatten. Nun durfte Lars also vorne sitzen. Er hat die Autofahrt wirklich gut überstanden und was mich am meisten beruhigt hat, er konnte währenddessen einen Liter Wasser trinken, ohne spucken zu müssen. Irgendwann sind wir dann zurück in Ulan Bator gewesen. Lars ging es schon besser. Er hat das ganze eindeutig besser wegstecken können als ich, EIN GLÜCK!
Nun sind wir also wieder in unserem Hostel, ich bin wieder gesund und Lars ist auf dem besten Weg dahin. Wir haben die erste Hürde also gut überstanden und es gibt keinen Grund zur Sorge mehr!
Weiter geht die Reise! :)
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