Montag, 19. August 2013

Letzter Tag in Peking - die Chinesische Mauer und noch mehr!

Ich hatte euch ja von unserem Retter Simon erzählt, der uns die Straße und den Namen unseres Hostels auf chinesisch aufgeschrieben hat. Als wir uns von ihm verabschiedet haben, hat er uns seine Visitenkarte in die Hand gedrückt und gesagt er arbeite für ein Touristenunternehmen, die auch Fahrten zu Mauer anbieten. Wir haben ihm dann eine Mail geschrieben, weil auf der Karte 100-300 Yuan stand. Es sollten dann tatsächlich nur 100 sein, was wesentlich günstiger war, als die Touren, die unser Hostel angeboten hat. Also haben wir natürlich das gemacht. Lars hat seine Handynummer angegeben und wir haben dann gleich von unserem Guide (Jessica) eine SMS bekommen. Das war alles am Abend vorher, aber ich will lieber vom Tag direkt erzählen.
Um 8 ging es los. Zu meiner Freude blieb Jessica dann vor dem Hostel direkt wieder stehen und meinte sie müsste uns noch etwas sagen. Es sei nicht nur die Tour zur Mauer, sondern wir würden auch bei 4 Fabriken vorbei fahren (Keramik-, Seide-, Tee- und Perlenfabrik). Das ist sehr häufig so bei solchen Touren, nervt natürlich aber, weil man die meiste Zeit nicht auf der Mauer sondern in den Fabriken verbringt. Wir alle (auch Alessandro) haben dann beschlossen das ganze trotzdem zu machen, denn es kostete wirklich wenig. Das Geld wollte sie dann auch gleich noch haben, weil dir anderen aus irgendwelchen Gründen mehr zahlen mussten als wir und die sollten das nicht sehen. Das haben wir NICHT gemacht, sondern haben erst einmal abgewartet. Da ist sie dann gleich sauer geworden. Mein Bauchgefühl war ab dem Zeitpunkt im Keller. Glücklich war ich dann als ich unsere anderen Mitfahrer gesehen habe. 2 aus der Schweiz und 2 absolut lustige Typen aus Venezuela. Die beiden sahen aus wie das perfekte Schwerverbrecherteam! Der eine groß und dick (ähnlich wie der Papa von Pipi Langstrumpf, mit Bart und einem Ohrring) und der andere klein und schlank und er sah eher hinterlistig aus. Was die beiden so für Geschichten erzählt haben war echt der Hammer! Allgemein ging es auf der Fahrt unheimlich viel um die verschiedenen Regierungen in unseren Heimatländern und natürlich in China. Es war echt interessant zu hören wie die Leute so von ihren eigenen Ländern berichten. In Venezuela regiert quasi das Öl und den Menschen geht es schlecht. Da müssen Frauen in einigen Gegenden ihre Haare unter einen Hut stecken, weil sie ihnen sonst geklaut, also abgeschnitten werden. Unser Guide hat auch ein bisschen was zu China gesagt, sie hat gelacht und gesagt sie war noch nie wählen und dann hat sie erzählt, dass die Regierung nicht will, dass sie manche Dinge wissen und deswegen dürfen sie zum Beispiel nicht zu Facebook, weil sie dort Informationen über China bekommen könnten, die sie nicht haben sollen und und und...
Dann kam zuerst die Keramikfabrik. Dort wurde uns gezeigt, wie die Vasen verziert werden. Es wird ein Metallgitter darauf befestigt und dann füllen sie die verschiedenen Felder mit einem bewässerten Pulver aus. Am Ende konnte man selbstverständlich ganz viele Dinge kaufen. Und hier in China ist es auch so, das quasi egal wie teuer der Laden aussieht, man verhandelt sollte! Gekauft haben wir nichts, aber die Frau aus der Schweiz.
Dann sind wir zur Mauer gefahren. Entweder für 20 Euro pro Person mit der Gondel hoch oder zu Fuß, das sollte eine gute halbe Stunde dauern. Also haben Lars und ich uns für den Fußweg entschieden. Nach knappen 15 Minuten kamen wir beide vollkommen verschwitzt oben an, aber wir haben nicht viel länger gebraucht als die Gondel (8 Minuten plus anstehen)! Leider war das Wetter nicht so gut, sodass wir nicht so weit gucken konnten, aber es war trotzdem toll! Wir sind dann bis zu dem Punkt gelaufen, bis wo die Mauer begehbar war. Das war ziemlich anstrengend, weil die Stufen teilweise schräg und nie die gleichen Abstände haben. Lars hat natürlich Fotos gemacht!
Wir hatten insgesamt 2 Stunden, dann sollten wir wieder unten sein. Der Weg runter war fast anstrengender als wieder hoch, wegen der Knie! Die melden sich nach über 3000 Stufen hoch und dann auch noch wieder runter ziemlich! Dann sind wir Essen gegangen. Es gab ganz viel unterschiedliches für alle zusammen auf einer großen Drehbaren Platte. Das Essen war im Preis. Mein Bauchgefühl wurde langsam auch besser. Wir haben uns ein bisschen mit Jessica unterhalten und das war ganz nett. Ich hatte nur immer noch ein bisschen Angst, dass wir für die ganzen Führungen durch die Fabriken etwas bezahlen müssen. Dem war aber im Endeffekt nicht so!
Dann kam die Seidenfabrik, dort hat uns eine Frau erklärt, wie sie die Seide von den Raupen gewinnen. Und das man aus dem Raupenkot Tee machen kann, wir duften alle probieren, ich hab mir das allerdings erspart. Der eine Venezueler hat richtig zugelangt, das war sehr lustig. Danach sollten wir natürlich wieder kaufen! Ich fand die typischen chinesischen Kleider natürlich toll, aber die gibt es auch gefälscht, eben nicht aus echter Seide. Dort hat niemand etwas gekauft. Dann ging es zur Teefabrik, dort durften wir 4 Tees probieren und uns wurde gezeigt, wie man den Tee richtig trinkt. Ein bisschen albern, denn ich glaube so richtig dran halten tut sich hier keiner, zumindest im Alltag nicht. Der Früchtetee war unglaublich lecker! Die Schweizerin hat sich wieder etwas gekauft. Wir nicht.
Dann kam die letzte Station. Auf dem Weg dorthin haben wir kurz im Halteverbot in der Nähe des Olympiastations gehalten. Dann die Perlenfabrik. Wir durften übrigens nie in die eigentlichen Fabriken, sondern haben alles in extra Räumen erklärt bekommen. Dort wurde dann eine Muschel geöffnet, 28 Perlen. Natürlich legen sie etwas in die Muscheln hinein, sodass sie darum die Perle produzieren. Dort hat die Schweizerin wieder etwas gekauft. An dieser Stelle muss ich einmal sagen, dass sie vorher versucht hat mir zu erklären, dass man einfach stark bleiben muss und das man einfach NEIN sagen muss, wenn sie einem sagen, dass man etwas kaufen soll. Ich denke mir ist das im Endeffekt nicht ganz so schwer gefallen wie ihr!
Dann ging es zurück. Auf dem Rückweg hat der kleinere Venezueler versucht chinesisch zu sprechen, was uns alle ziemlich zum Lachen gebracht hat! Es kommt beim Chinesischen nämlich ganz viel auf Betonung an, wenn man etwas nicht richtig betont, dann verstehen sie dich nicht.

Ja das war unsere ganze Tour. Abend sind wir dann Peking-Ente essen gegangen. Mit Alessandro und Alice (so spricht man den Namen von dem aus den USA, den wir auch im Hostel getroffen hatten zumindest aus). Wir hatten es vorher schon nicht mehr geschafft in China ganz vegetarisch zu Essen und Peking-Ente gehört wohl einfach zu Peking. Es war lecker aber auch irgendwie echt ungewohnt.
Am nächsten Tag sind wir dann abgefahren. Es bleiben noch so viele Dinge, die man in Peking sehen kann, also muss man wohl noch einmal wiederkommen...

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