Mittwoch, 28. August 2013

Mit dem Zug nach Xiamen

Zu unserem nächsten Ziel führte uns mal wieder die Bahn. Dieses mal allerdings hieß es sitzen und zwar für 21 Stunden, also auch über Nacht. Wir sind erst am Abend losgefahren und haben beim Einsteigen schon gleich gemerkt, dass diese Bahnfahrt ein wenig anders ausfallen würde. Noch waren alle wach. Wir haben wie immer das Interesse vieler Leute geweckt und so auch das eines kleinen Jungen. Mit Kindern kann man sich immer einfach verständigen, auch wenn die Sprache dazu fehlt. Ein junger Mann konnte Englisch, er sollte dann für einen älteren fragen, wo wir herkommen. Auch unsere Bücher haben viel aufsehen erregt, denn wir haben ja eine andere Schrift. Ein Mann neben uns schien zuerst ein bisschen unfreundlich, ist dann aber nach einiger Zeit aufgetaut. Irgendwann haben dann alle geschlafen. Und zwar irgendwie. Kreuz und quer über den sitzen, da wo sich eben Platz gefunden hat. Lars und ich hatten nur unsere beiden Sitze, das heißt neben uns war alles besetzt, also haben wir ebenso versucht das beste daraus zu machen. Viel Schlaf gab es nicht. Relativ früh sind dann alle wieder aufgewacht. Der kleine Junge musste mal und die Mama hat ihn einfach so auf den Fußboden pinkeln lassen. Dazu muss man sagen, dass der ganze Wagon dementsprechend aussah. 118 Leute passten dort rein und jeder hat seinen Müll auf den Boden geworfen, Tee verkippt oder ähnliches. Die Toiletten waren mindestens genauso ansprechend. Trotzdem war es eine unglaublich spannende Bahnfahrt. Morgens haben Lars und ich dann Toastbrot mit Erdnussbutter gegessen, was für alle ein absolutes Highlight war, denn man schmiert hier keine Brote. Der ältere Mann wollte dann auch ein Brot haben, das hat er bekommen. Danach wurden wir dann eingeladen die verschiedensten Dinge zu probieren. Eine Art Nuss mit 4 Stacheln außen. Die Schale war allerdings nicht richtig hart, sodass man sie mit den Zähnen aufbeißen konnte. Dann gab es eine Art Fladenbrot mit Kräutern und Lauch darin und dann noch Reispopcorn und Erdnüsse. Die Erdnüsse waren allerdings weicher als wir sie kennen. Zwischendurch hatten wir dann auch noch einen sehr netten Schaffner, der sich tatsächlich seinen Bart gezupft hat, mit einer Art Klammer. Dabei hat er die ganze Zeit gegrinst, weil er gesehen hat, dass wir das so wohl nicht kennen. Bald neigte sich die Fahrt dann auch schon dem Ende zu, der nette Schaffner wurde gegen einen Kettenrauchenden eingetauscht (trotz Rauchverbot im Zug haben alle am Gang geraucht, leider saßen wir genau dort) und für uns hieß es irgendwann dann aussteigen. Unsere Rucksäcke wurden mit großem Staunen betrachtet und hier und da mal angehoben. Wir haben viele "Daumen hoch" dafür bekommen! Dann waren wir da: Xiamen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen