Gestern hieß es für uns: raus aus der Stadt. Wir sind um 6 Uhr aufgestanden und sind mit dem Bus zum Long-distance Busbahnhof gefahren. Dort haben wir dann unsere Tickets für die 2 1/2-stündige Fahrt zum Qinghai Lake gekauft. Trotz Sprachbarriere hat wieder alles gut funktioniert, denn wir hatten uns im Hostel ein bisschen was auf Chinesisch aufschreiben lassen. Um halb 8 fuhr dann unser Bus. Erstmal ging es über ein komplettes Verkehrsnetz auf Brücken raus aus der Stadt. Das ist hier in China wirklich verrückt, wenn sie keinen Platz mehr für Straßen haben, bauen sie entweder alles in Tunneln unter der Stadt oder eben oben drüber. Und dass die Menschen im 6ten Stock dann eine wunderschöne Aussicht auf eine Betonbrücke haben, ist irgendwie auch egal.
Sobald wir raus aus der Stadt waren, ging es eigentlich nur bergauf, denn der See liegt auf 3500 Meter Höhe! Wir hatten also ordentlich warme Kleidung an, denn es erwarteten uns 12 Grad und viel Wind. Die Landschaft, die wir auf der Fahrt zu sehen bekamen war wunderschön. Überall Berge und dann wieder ganz viel weites Land. Überall Schafe und Yaks und Pferde und ähnliche Zelte wie die Jurten in der Mongolei. Sowieso hat uns die Landschaft und alles drumherum sehr doll an die Mongolei erinnert. Das mag daran liegen, dass der Qinghai Lake früher der Treffpunkt zwischen den Tibetern und den Mongolen war.
Angekommen am See wurden wir erst einmal von einem ziemlich touristischen Örtchen enttäuscht. Es gab einen abgesteckten Bezirk um den See und einige andere Dinge anzugucken und Fotos zu machen. Für den sollte man dann pro Person auch gleich wieder 12,50 € bezahlen und um einen herum waren dann wie immer viele Menschen. Zwar ging es um diese Uhrzeit noch, aber im laufe des Tages wurden es immer mehr. Zumindest für diesen Bereich war das Gefühl von Natur um einen herum leider gestrichen.
Wir haben uns dann entschieden einfach ein Stückchen von dem Ort wegzulaufen und haben einen kleinen Weg zum Wasser gefunden. Am Straßenrand saßen zwei Frauen denen wir dann pro Person 1,25 € geben mussten, weil es wahrscheinlich ihre Felder drum herum waren. Ansonsten war dort niemand, nur 2 mal kamen noch ein paar andere Leute, die aber schnell wieder gegangen sind. Das war echt angenehm, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir, seit wir in China sind, keinen Moment in dem wir alleine draußen waren. Die einzige kleine Privatsphäre hat man hier, wenn man ein Doppelzimmer hat. Dort haben wir also doch noch die Natur gefunden, die wir gesucht hatten.
Die Aussicht auf den See war echt toll! Wir haben die Schneebedeckten Berge gesehen und das turkis-blaue Wasser (Der Qinghai Lake ist ein Salzwassersee). Überall waren Vögel und unglaublich viele ganz kleine Kaninchen. Wir haben dort dann ein paar Stunden verbracht und sind dann wieder zurück gefahren. Und wir beide haben einen Sonnenbrand auf der Nase bekommen, weil wir ja so weit oben waren!
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