Mittwoch, 11. September 2013

Xining - Ein bisschen abseits vom Tourismus


Vorgestern klingelte ganz romantisch an unserem Jahrestag um 3:30h der Wecker. Ich hatte tatsächlich 50 Minuten geschlafen und Lars vielleicht 2 Stunden. Ich war und bin auch immer noch ziemlich erkältet weil Tim, ein Zimmermitbewohner von uns in Xi'an die Klimaanlage Nachts immer auf 16 Grad gestellt hat! Lars hat sich inzwischen angesteckt. Wir haben uns also topfit zum Bahnhof begeben. Unser Zug hatte dann leider 45 Minuten Verspätung (man muss dazu sagen, dass es das erste mal war, dass sich ein Zug von uns in China verspätet hat). Es ging also 10 Stunden in Richtung Xining. Die Fahrt war weniger spannend. Das einzige "Erlebnis" war, dass wir von einem Polizisten als einzige im Abteil nach Ticket und Pass gefragt wurden, ein erstes Zeichen dafür, dass wir die Touristenregionen verlassen und vielleicht auch dass wir uns ganz ganz langsam in Richtung Tibet begeben. 
In Xining angekommen, ist mir als erstes aufgefallen, das alle Schilder auch auf arabisch waren. Außerdem trugen sehr viele Frauen Kopftuch und einige Männer eine Kippa (beziehungsweise sieht es aus wie eine Kippa, ich weiß allerdings nicht ob es bei den Moslems auch so heißt) und auf dem Weg haben wir auch ganz viele Moscheen gesehen. Am Bahnhof stand dann ungewöhnlich viel Militär und alles war abgesperrt. Wie wir später rausgefunden haben, ist hier wohl ein Militärgebiet. Dann sind wir mit dem Taxi zu unserem Hostel gefahren. Die Taxifahrer haben sich mächtig darum gestritten wer uns nun fahren darf. Im Nachhinein wussten wir auch warum: denn das Taxi war ungewöhnlich teuer...für uns! Ein Foto mussten wir trotzdem über uns ergehen lassen. Auf der Straße haben wir auch wieder viele Blicke auf uns gezogen, allerdings hat sich der freundliche neugierige Blick ein wenig gewandelt. Hier gucken die Menschen einem auch gerne mal für 10 Minuten komplett ernst ins Gesicht, was daran liegen mag, dass es hier wirklich keine Touristen gibt. In unserem Hostel, klar, aber einige gucken wirklich so, als hätten sie das erste mal in ihrem Leben jemanden wie uns gesehen.
Wie dem auch sei, angekommen in unserem Hostel sind wir gut und abends sind wir dann, für nicht einmal 2 Euro essen gegangen. Das war wirklich erstaunlich günstig, allerdings auch eher so mittelmäßig lecker. Unser Jahrestag war also ein ganz normaler Reisetag, aber irgendwie war das auch ganz schön!
Am nächsten Tag sind wir dann durch die Stadt gelaufen und haben Bahntickets für die Weiterfahrt gekauft. Die Verständigung war hier auch ein wenig schwieriger als sonst, aber wir haben es dennoch geschafft. Dann waren wir wieder auf einem Markt. Alle stände waren muslimisch und es gab deshalb auch sehr viel Fladenbrot und ähnliches zu kaufen. Wir haben ein Brot mitgenommen und ich habe zwei kleine Khakis gegessen. Alles auf dem Markt war unglaublich billig. Danach sind wir noch in einen kleinen Laden gegangen, in dem es verschiedene Sachen aus Tibet zu kaufen gab und wieder mal alles zum kleinen Preis.
Ansonsten ist Xining selbst nicht besonders schön. Es gibt fast nur Hochhäuser und auch unser Hostel ist in einem. Das ist aber nicht so schlimm, weil wir ganz oben sind! Für uns geht es aber auf jeden Fall auch noch raus aus der Stadt...

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