Sonntag, 13. Oktober 2013

Bac Ha Market

Früh morgens um halb 7 klingelte bei uns der Wecker. Wir mussten packen und dann ging es mit all unseren Sachen nach Bac Ha. Leider sollte das Wetter an diesem Tag nicht mitspielen - es regnete. Der Bus, mit dem wir gefahren sind, hat uns direkt vor der Tür abgeholt. Da wir am Ende des Dorfes gewohnt haben, war der Bus noch leer. Das sollte sich aber schnell ändern, denn wir haben jede 10 Meter angehalten um noch andere Touristen einzusammeln. Wir hatten für den Tag wieder einen Tour Guide und wir waren am Ende tatsächlich um die 30 Leute. 
In Lao Cai konnten wir dann unsere großen Rucksäcke in einem Restaurant unterstellen, sodass wir sie nicht den ganzen Tag mit uns herum tragen mussten. Nach fast 3 Stunden sind wir dann angekommen. Die 3 Stunden waren allerdings gar nicht mal so langweilig. Unser Tour-Guide (eine Black H'Mong) hat uns viele neue Dinge über ihre Kultur erzählt, von denen wir noch nichts wussten. Beispielsweise ist eine Familie ohne Kinder eine unglückliche Familie. Kann die Familie keine Kinder bekommen, dann trägt die Frau automatisch die Schuld. Einzelkinder sind ebenfalls nicht erwünscht, es müssen mehrere sein und am besten ist eine ausgewogene Mischung von Mädchen und Jungs. Dann ist der Mann zufrieden. Unser Guide hat erzählt, dass sie 2 Mädchen bekommen hat und dann zu ihrem Mann gesagt hat: Lass es uns noch ein mal versuchen, vielleicht wird es ein Junge. Nun hat sie 3 Mädchen, aber ihr Mann ist glücklich, das ist das wichtigste. Sie war älter als Phin und man hat deutlich gemerkt, dass sie noch viel strenger nach den Regeln ihrer Kultur lebt. Sie hat auch erzählt, dass sie nie in die Schule gegangen ist. Sie spricht auch nur sehr schlecht Vietnamesisch, denn die einzelnen Minderheiten sprechen ihre eigene Sprache. 
Angekommen in Bac Ha, haben wir uns von unserem Tour Guide getrennt und sind über den Markt gelaufen. Das schöne war, dass der Markt nicht nur für Touristen gedacht war. Man hätte Büffel und Schweine und Hunde kaufen könne, außerdem Werkzeugtische und Kochutensilien. Natürlich gab es auch zu Essen, aber unser Guide hatte uns davon abgeraten - zu unsicher, sagt sie.
Natürlich gab es aber auch viele kleine Taschen, Schmuck, Stäbchen und ähnliche Andenken. Aber auch hier war vieles auch für die Einheimischen gedacht. Man konnte ganze Trachten der Flower H'Mong kaufen. Fast alle Sachen auf dem Markt waren Handarbeit und dafür wirklich unglaublich günstig. Die Flower H'Mong tragen ganz bunt bestickte Sachen und die Kleidung hat viel weniger unbestickten Stoff als die der Black H'Mong. Viel konnten wir natürlich nicht kaufen, da unser Platz ja ein wenig beschränkt ist.
Schade war, dass es die ganze Zeit geregnet hat. Wir hatten aber zum Glück unsere komplette Regenmontur dabei, was uns wenigstens vor dem nass-werden bewahrt hat. 
Danach ging es noch weiter zu einem kleinen Dorf, in dem die Flower H'Mong leben. Dort hat es uns absolut nicht gefallen, deswegen gibt es auch nur zwei Bilder. Es standen schon als wir angekommen sind mehrere Touristenbusse an der Straße. Die Menschen sind wirklich in einer Schlange durch das Dorf gegangen und haben Fotos in den Häusern der Menschen gemacht. Lars und ich haben uns eher unwohl dabei gefühlt so sehr in deren Privatsphäre einzudringen. Es war ein bisschen wie im Zoo, nur das Menschen in den Häusern saßen.
Danach ging es dann zurück nach Lao Cai. Dort haben wir unsere Sachen aus dem Restaurant abgeholt und dann hieß es warten. Unser Guide hat uns geholfen unsere bestellten Bustickets zu bekommen. Sie waren letztendlich in irgendeinem Restaurant. Dort sind wir dann auch geblieben bis unser Bus nach Halong abgefahren ist. Eine Nacht im Schlafbus wartete auf uns - wir hatten aber zwei Schlafsitze direkt nebeneinander, das war schön.

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