In der Stadt selbst haben wir einen Markt gesucht - haben ihn aber nicht gefunden und sind zu einem Buchladen gefahren, der eher den Charakter eines Zeitschriftenladens hatte und dazu leider nur auf laotisch. Um einen ATM zu finden mussten wir auch immer eine Weile fahren. Und am Ende ging es wieder zurück in Lin's Café.
Nach zwei Tagen wurde uns auch schon ein bisschen langweilig, da wir von der zweitgrößten Stadt nun auch schon alles gesehen hatten. Wir haben uns also mit den Broschüren in Lin's Café beschäftigt und haben uns nach zwei weiteren Tagen für eine kleine Tour entschieden.
Die Tour sollte einen Tag lang dauern und uns zu 5 verschiedenen Orten um Savannakhet herum bringen. Da aber die Regenzeit erst grade vorbei ist, hat uns ein Fluss den weg zum 5ten Ort abgeschnitten, sodass wir nur 4 besuchen konnten. Unser Transportmittel für den Tag war ein Tuk Tuk, inklusive Fahrer. Er konnte ein ganz bisschen Englisch, aber für eine richtige Unterhaltung hat es nicht gereicht. Das war aber auch nicht weiter schlimm. Wir hatten mit unserem Fahrer eigentlich echt Glück, denn er war super freundlich und den ganzen Tag gut gelaunt.
Auf dem Weg zu unserem ersten Stop haben wir noch zwei mal angehalten. Das erste mal um uns selbst etwas zu Essen zu kaufen und das zweite mal um Bananen für die Affen zu kaufen, die wir am heutigen Tage unter anderem Besuchen wollten. Für uns gab es Hähnchen am Spieß, den Reis haben wir von unserem Fahrer spendiert bekommen. Wir wollten eigentlich keinen haben, aber anscheinend gehört das zu einer richtigen Malzeit dazu. Für die ungefähr 50 Bananen haben wir umgerechnet einen Euro gezahlt.
Unser erster Stop war ein alter Tempel. Der Weg dahin bestand zur Hälfte aus geteerter Straße und zur anderen Hälfte aus einem Schlagloch übersäten Sandweg. Der alte Tempel war richtig schön. Drumherum war eine große Wiese und ein paar wild gewachsene Blumen und ein paar Kühe gab es dort auch. Ich habe versucht sie zu füttern, aber sie waren zu scheu. Das besondere an dem Tempel war, dass er wie eine Kirche gebaut war. Innerhalb stand dann aber ein großer goldener Buddha.
Nachdem wir genug Fotos geschossen hatten, ging es weiter, in die Richtung eines Sees.
Ich muss sagen, dass die Fahrt selbst mit das Schönste an diesem tag war. Uns kamen immer ganz viele Kinder entgegen, zu Fuß oder auf Fahrrädern, die sich ganz doll gefreut haben und zu sehen und ganz aufgeregt gewunken haben. Die Landschaft war auch richtig toll und wir konnten Bauern auf den Feldern sehen und sind an deren einfachen Holzhäusern vorbeigefahren.
Angekommen am zweiten Stop, mussten wir noch 20 Cent eintritt zahlen um die riesigen Süßwasserschildkröten in de See sehen zu können. Am Eingang haben wir Futter bekommen, um die Tiere anzulocken. Außer uns war übrigens niemand da, auch wenn das eine der großen Attraktionen sein sollte. Lars und ich mussten ein bisschen lachen, als wir die Schildkröten dann zu Gesicht bekommen hatten, denn sie sahen wirklich lustig aus mit ihren Nasen. Eine Schildkröte war besonders groß. Ein Mann, der dort arbeitet, hat sie mit unserem restlichen Reis angelockt. Ihr Kopf war bestimmt über 20 Zentimeter lang. Leider wollte sie aber nicht so richtig aus dem Wasser herauskommen.
Danach ging es weiter. Wieder über den Sandweg, wieder durch die Dörfer und wieder mit vielen vielen erfreuten Kindergesichtern. Unser nächster Halt war ein buddhistisches Dorf. Wir mussten die Schuhe am Eingang ausziehen und durften uns dann ein bisschen bei den Mönchen umschauen. Unser Fahrer ist mitgekommen, das fand ich ganz gut. Die Häuser waren alle bunt bemalt oder das Holz zur Verzierung geschnitzt. Es gab auch eine riesige weiße Statur.
Inzwischen hatten wir ein bisschen Hunger bekommen, da traf es sich gut, dass mir der Fahrer das Telefon in die Hand drückte, denn am anderen Ende war der Mann von Lin's Café. Er sollte für den Fahrer fragen, ob es in Ordnung sei, dass wir gemeinsam essen. Wir willigten ein. Es gab Pho, eine Nudelsuppe, die es hier und in Vietnam wirklich überall gibt. Dazu ein paar Gewürze, Saucen, Kräuter und rohe Bohnen. Das Haus in dem wir gegessen haben war sehr einfach, denn es hatte keinen Boden und bestand auch ansonsten nur aus Holzbrettern.
Nach der Stärkung haben wir uns dann auf den Weg zu den Affen gemacht. An einem kleinen Fluss endete unsere Tuk Tuk Fahrt und wir sind auf ein kleines Boot umgestiegen, um das andere Ende des Ufers zu erreichen. Glücklicherweise hat unser Tuk Tuk Fahrer uns wieder begleitet, sodass er uns danach den Weg zeigen konnte. Kurz vor dem Wald haben wir noch einem Mann geholfen, seinen entlaufenen Hahn wieder einzufangen. Dann gab es eine kleine Einweisung ins Affen füttern. Banane öffnen, in der Mitte zerteilen und dann abgeben. Das Öffnen und Zerteilen diente eigentlich nur dafür, damit die Bananen nicht so schnell alle sind.
Im Wald hat unser Fahrer dann nach den Affen gerufen und sie kamen auch ziemlich schnell. Und dann ging es los. Was vorher so einfach ausgesehen hatte (wie man die Bananen füttert) entpuppte sich als kleiner Kampf. Man musste sich wirklich beeilen, denn wenn die Affen ungeduldig wurden, haben sie einen angesprungen und versucht einfach alle Bananen auf einmal weg zu nehmen. Lars hatte eher weniger Probleme damit als ich, denn irgendwie hatten die Affen vor ihm mehr Angst. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass sie einfach sehr gut merken, wenn ihr Gegenüber Angst hat. Also habe ich mich einfach daran erinnert, dass ich größer bin und dann klappte es gut.
Frech waren die Affen natürlich trotzdem. Einer hat sich immer an Lars festgehalten um eine Banane zu bekommen. Im Endeffekt waren die Bananen in kürzester Zeit aufgegessen. Einige hatten sich den Mund so vollgestopft, dass sie noch eine Weile zu kauen hatten und einige hatte leider gar nichts abbekommen, weil die größeren sie davon abgehalten hatten.
Weiter ging es zu einem kleinen Haus. Dort haben wir unsere Sachen abgestellt. Der Fahrer hat uns so eine Art Erdnuss-Flipps für die Affen gekauft und hat sie Lars gegeben. Irgendein Affe hat den richtigen Moment erwischt und weg waren alle 3 Packungen. Wir haben dann noch einmal neue gekauft, denn das Affen füttern hat wirklich Spaß gemacht. Ich habe immer versucht die großen zu verscheuchen und den kleinen Affen auch etwas abzugeben. Das hat nachher auch ganz gut geklappt. Lars hat sich eher mit dem Fotos machen beschäftigt. Irgendwann ist er auf die Idee gekommen einen Erdnussflipp direkt auf die Kante vom Objektiv zu legen. Dabei ist ein richtig lustiges Bild entstanden!
Naja und dann war unsere Tour auch schon zu ende. Es ging zurück über den Fluss und rein ins Tuk Tuk. Auf dem Rückweg hatte ich das Gefühl ich habe in meinem Leben noch nie so viele Menschen angelächelt und ihnen zugewinkt - die Kinder hat es gefreut und das wiederum hat mich glücklich gemacht. Wir haben noch kurz bei einem Mädchen-Fußballspiel angehalten, weil der Fahrer ein bisschen zugucken wollte. Dann sind wir in den Sonnenuntergang hineingefahren, zurück nach Savannakhet.
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