Dienstag, 3. Dezember 2013

Der erste Visums-Antrag auf der Reise

Eine andere Aufgabe, die wir in Vientiane zu bewältigen hatten, war ein Visum für Thailand zu erlangen. Normalerweise braucht man als Deutsche/r nicht unbedingt eins, aber wenn man über Landweg einreist, bekommt man nur 15 Tage und bei einem Flug 30. Da wir aber vorher schon erfahren hatten, das Miriam und Carla um die gleiche Zeit in Thailand sein würden und vor allem Sylvester mit uns in Bangkok verbringen wollten, haben wir uns gedacht, dass wir uns ein Visum holen und somit 2 Monate zur Verfügung haben.
Wir sind also mit einem Tuk Tuk sehr früh am morgen zum thailändischen Konsulat gefahren. Vor der Tür hat uns gleich ein Mann angequatscht. Bei ihm haben wir uns dann die Pässe kopieren lassen, die Visumsanträge ruck zuck ausfüllen lassen und haben ihm dafür dann ein bisschen Geld gegeben. Sobald wir durch das große Tor hindurch waren hätten wir all das auch selbst machen können, allerdings hatten wir vergessen wie unser jetziges Hotel hieß und wir wussten unseren ersten Aufenthalt in Thailand zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht. Der Mann hat einfach irgendwas dort hingeschrieben, sodass es wohl doch gut war ein bisschen was zu bezahlen. 

Ein Spruch der uns auf unserer Laos-Reise sehr oft über den Weg gelaufen ist war: "Don't rush because nobody else does."Diesen Satz kann man denke ich auf viele Gegenden in Asien anwenden, so auch im thailändischen Konsulat. Man hat eine Nummer gezogen, allerdings hatte eine Frau einen durchnummerierten Stapel Zettel in der Hand, von dem man sich dann einen wegnehmen durfte. Danach hieß es warten. Über einem kleinen Fenster hing eine elektronische Nummernanzeige, die allerdings nach der Nummer 27 ihren Geist aufgegeben hatte. Wir hatten die Nummern 63 und 64, also konnten wir noch warten. Irgendwann hat die Nummernanzeige dann wieder funktioniert. Sie ist bei 56 wieder eingestiegen, da haben wir uns natürlich gefreut. 
Mit uns warteten sehr verschiedene Menschen. Ein paar Pärchen, darunter einige westliche Männer mit thailändischen Frauen und vor allem viele Russen. Nachdem wir unseren Antrag und die Pässe dann ohne Probleme abgegeben hatten, ging es zur Zahlung in einen anderen Raum. Dort wurde sich wieder unglaublich viel Zeit gelassen und wieder mussten wir nacheinander nach unseren Nummern bezahlen. Irgendwann waren wir dann fertig. Wir sind zu Fuß zurück zu unserem Hostel gelaufen, denn ich wollte noch einmal nach einem typisch laotischen Rock Ausschau halten. Ich habe mich nachher aber doch dagegen entschieden. In einem Stoff- und Rockladen hatten wir allerdings unsere erste Begegnung mit einem sogenannten Ladyboy. Das sind Männer, die sich kleiden wie Frauen, jedoch nicht mit auffälligen Outfits, sondern eben in normaler Kleidung. Der Mann war leicht und dezent geschminkt und hatte ein bisschen längere Haare und stand schüchtern und lächelnd vor uns. Hätte er nichts gesagt, dann hätte ich es nie bemerkt, dass es keine Frau ist. In Asien haben die Männer teilweise kaum Bart und auch nicht so markante Gesichter und auch die Körper sind häufig sehr schmal.
Am nächsten Tag haben wir uns dann wieder früh auf den Weg gemacht um unsere Pässe wieder abzuholen - mit fertigem Visum. Gesagt getan, wir haben uns ein Tuk Tuk genommen und gleich eine ganze kleine Tour gemacht. Der Fahrer hat uns zum Konsulat gebracht und dort auf uns gewartet. Für uns hieß es wieder Nummer ziehen, warten und die Menschen um einen herum beobachten. Viele vom Vortag waren auch dort. Auffällig war jedoch ein junges Mädchen, die schon Mutter war. Um das Kind hat sich jedoch eine Thailänderin gekümmert. Es war irgendwie traurig zu sehen, wie gern das Kind bei der "Zweitmutter" auf dem Arm war und jedoch gleich geweint hat, als die Mama dann kam (sie saß allerdings die ganze Zeit an ihrem Handy und war vollkommen überfordert). Nach all den Dingen, die man dann so nebenbei mitbekommt, haben wir unsere Pässe abholen können - mit Visum! Unser Tuk Tuk Fahrer hatte draußen gewartet, um uns anschließend in den Buddha Park zu fahren. Der Weg dauerte circa eine Stunde. Es ging erst über Asphaltstraße und dann über einen matschigen, hubbeligen Sandweg. Durch den Buddha Park selbst sind wir nur eine halbe Stunde gelaufen, denn groß war es nicht, aber schön. Wir konnten in ein rundes Gebäude durch einen großen Mund reingehen und von oben den ganzen Park überblicken. Viele Statuen hatten mehrere Köpfe, Hände oder Füße und es gab viele Menschen mit tierischen Elementen. Für mich war es mal wieder, raus aus der Stadt und somit auch ein sehr ruhiger und angenehmer Ort.
Danach ging es dann auch schon zurück. Am nächsten Tag haben wir gepackt und dann ging es auch schon wieder auf in ein neues Land - so schnell vergeht ein Monat Laos - so schnell vergeht die Zeit hier.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen